Zum ersten Mal führten wir im Institut für Systemleichtbau 2024 den „Wettbewerb für Innovation“ durch. Preisträger des „Wettbewerb für Innovation“ sind Teams, die mit innovationsträchtigen Technologie-Vorschlägen überzeugen konnten. Dazu gehören:
- die kostengünstige und präzise Herstellung von Formwerkzeugen zur Faserverbundfertigung aus Pappe,
- eine Softwarelösung für die Berechnung von Faserverbunden mit Hilfe der Peridynamik,
- eine Plattform zur breiteren Nutzung von KI-basierter Software, sowie
- eine neuartige Pumpe zur Förderung von Harzen für die Infusion.
Aus Sicht der Gutachter besteht bei allen diesen Ansätzen das Potenzial, aus den Forschungsergebnissen zusammen mit Industriepartnern Innovationen zu entwickeln.
Der Transfer von Forschungsergebnissen in die kommerzielle Anwendung ist ein Auftrag, der im DLR einen hohen Stellenwert hat. In unserem Institut unterstützt die Abteilung Leichtbauinnovation diesen Auftrag maßgeblich mit professionellen Tools. Dabei stellt die Identifikation von Technologien, die sich für eine wirtschaftliche Verwertung eignen, einen Schwerpunkt dar. Um diesen Vorgang zu fördern, wurde der institutsinterne „Wettbewerb für Innovation“ ausgerufen. Alle Mitarbeitenden des Instituts waren aufgerufen, Ideen aus dem Bereich des Systemleichtbaus einzureichen, die ein ausgeprägtes Innovationspotenzial aufweisen. Der Wettbewerb gliedert sich in zwei Stufen: einer einseitigen Skizze und – für die Finalisten – einem institutsöffentlichen Pitch. Grundlage der Bewertung der Vorschläge ist eine vereinfachte Markt-Ertrag-Analyse. Dabei kommen Kriterien wie die Anwendungsbreite, der Bezug zum Auftrag des DLR und des Instituts, das wirtschaftliche Potenzial sowie das gesellschaftspolitische Interesse zum Einsatz. Als weitere Kriterien werden die Verfügbarkeit der notwendigen Infrastruktur und das benötigte kompetente Personal am Institut, sowie die Stärke der eigenen Schutzrechte herangezogen. Das Vorhandensein eines Marktteilnehmers, der die Technologie einsetzen möchte, wird ebenfalls berücksichtigt. Daraus entsteht die Einschätzung, ob diese Technologien am Markt eine Chance zur wirtschaftlichen Verwertung haben.
Eine weitere Besonderheit des Wettbewerbs ist der Aufwand, der mit einer individuellen Unterstützung der Ideen verbunden ist. Dabei steht immer die Frage im Mittelpunkt: Welche Schritte sind erforderlich, dass aus einer guten Idee auch eine Innovation wird? Diese Unterstützung ist so vielfältig wie die innovationsträchtigen Themen selbst. So wird der Bedarf im Erstgespräch mit den Preisträgern gemeinsam definiert. Dies kann ein interner oder externer Innovationssprint oder eine individuelle Patentrecherche sein. Die Vorbereitung auf die Beantragung eines TF Projekts oder die Organisation eines Demonstrationsprojekts sind weitere Unterstützungsmaßnahmen. In vielen Fällen bereitet diese Unterstützung im Institut weiterführende Maßnahmen aus dem Vorstandsbereich für Innovation vor, die auf Lizenzierungen oder Ausgründungen abzielen. Nach der Durchführung des Wettbewerbs liegt nun die Unterstützung der Preisträger in den Händen der Abteilung Leichtbauinnovation.