Um ein neuartiges Anbindungskonzept für die Vorderkante eines Laminarflügels im Projekt NACOR des EU-Förderprogramms Clean Sky 2 untersuchen zu können, haben die ForscherInnen des Instituts einen speziellen Teststand entwickelt. Dieser ist nun im ZLP in Stade angekommen. Die Flügelvorderkante und ihre Anbindung sollen beweisen, dass sie für den realen Einsatz geeignet sind. Dazu sind Austauschversuche zur Darstellung des Umgangs mit Schäden am Luftfahrzeug nicht nur unter Idealbedingungen geplant. Die Frage lautet: Wie verhält sich die Vorderkante im Reiseflug nach einem Austausch unter Einsatzbedingungen? Die Herausforderung ist dabei, die Verformungen im Labor so abzubilden, wie sie am realen Flügel auftreten. Der jetzt verfügbare Teststand soll dies möglich machen.
Der Teststand – Mittler zwischen Labor und Wirklichkeit
Zu diesem Zweck wurde zunächst der Flügel mit dem entwickelten Anbindungskonzept unter verschiedenen Montagebedingungen simuliert. Oberflächendeformationen des Flügels im Reiseflug und am Boden wurden dann in der Teststandoptimierung als Ziel verwendet. Diese liefert eine Unterbaustruktur, Anzahl notwendiger Aktuatoren, deren Kraftrichtungen und Verschiebungen für die zu validierende Vorderkante mit Flügelschale und Anbindung. So können diskrete Lasteinleitungen die im realen Betrieb auftretenden kontinuierlichen Luft- und Masselasten eines Flügels abbilden. Damit kann das Ziel, das Verhalten im Reiseflug und die Austauschbarkeit der Flügelvorderkante zu demonstrieren, erreicht werden.
Nun können die Tests beginnen
Der Prüfstand ist jetzt bereit für die ersten Tests. Im nächsten Schritt fertigen die ForscherInnen eine Flügelvorderkante und montieren sie an die Flügelstruktur, die bereits in den Teststand integriert ist. In den nächsten drei Monaten ist mit den ersten Ergebnissen zu rechnen. Sie sollen zeigen, dass Vorderkante und Anbindung nicht nur die Anforderungen an einen Laminarflügel erfüllen, sondern auch den Anforderungen aus dem realen Betrieb gewachsen sind.